Nun ist es bereits über eine Woche her, seit dem letzten Tagesbericht aus Island und unser Bike-Abenteuer (leider) bereits wieder Schnee von gestern. Leider haben der Akku meines iPhones (Akku leer, Flasche voll…) und das Wetter (das Solarpanel zum Laden des Akkus braucht wie sein Name besagt möglichst direkte Sonnenbestrahlung) in den den letzten Tagen unserer Fahrt nicht mehr wie gewünscht mitgemacht, so dass ich die Berichte der letzten 4 Tage erst von zuhause aus verfassen kann (in Reykjavik kann man ja auch viel mehr machen als Blogs zu schreiben 😉 ). Hier kommt der erste, die restlichen folgen hoffentlich bis spätestens Mitte dieser Woche.
Nachdem bereits am Vorabend ein paar „blaue Wolken“ am Himmel aufgetaucht waren, hat es über Nacht aufgemacht und der Wind hat merklich nachgelassen. So fahren wir kurz vor 10 Uhr unter strahlend blauem Himmel wieder los. Kurz nach der Hütte wartet eine erste Furt, die aber ohne Schuhwechsel zu meistern ist. Dem „Grafen“ ist sogar das noch zu mühsam, und er fährt deshalb auf dem Bike durch den Fluss. Zuerst gehts nun einmal tüchtig rauf, knapp 100 Höhenmeter sind bis zum Übergang in den Sprengisandur zu überwinden. Nun sind wir in der Hochlandwüste angekommen und um uns herum hats quadratkilometerweit nur Sand und Steine. Die Piste ist in gutem Zustand und so kommen wir flott voran. Später fahren wir an einem Auto-Convoy vorbei. An einem Wagen wird gerade ein Rad gewechselt. Das lässt uns daran denken, dass wir glücklicherweise immer noch ohne die geringste Panne unterwegs sind. Die nächste Furt ist dann ein etwas grösseres Hinderniss als die erste. Die Bergvatnskvisl (Klarwasserfluss) ist an dieser Stelle gut 50m breit und knapp knietief. „Graf“ Raimund lässt sich auch diesen Spass nicht entgehen und versuchts wieder fahrend. Knapp vor dem anderen Ufer muss er allerdings aufgeben und die letzten Meter zu Fuss gehen. In weiser Voraussicht hatte er vor dem Fussbad aber die Radschuhe mit den Furtsandalen getauscht. An der Kreuzung zur F26 (aka Sprengisandur) machen wir dann eine kurze Mittagsrast in der Sonne. Nach unserem Ausflug zum Laugafell sind wir nun also wieder zurück auf unserer Route. Man merkt schnell, dass diese Piste bedeutend mehr befahren wird, denn es hat viele auch längere Wellblechabschnitte. Am Rand oder in der Mitte der Piste kann man aber meistens dennoch recht gut fahren. Im Laufe des Nachmittags ziehen rasch Wolken auf und vorbei ist es mit dem schönen Wetter. Noch warten 2 Gletscherflüsse auf uns, die es zu furten gilt. Zum Glück führen beide so spät in der Saison ziemlich wenig Wasser (zumindest den kurz vor der Nyidalur-Hütte habe ich Mitte Juli auch scon ganz anders gesehen) und die lassen sich deshalb problemlos überqueren. Kurz bevor wir in Nyidalur ankommen beginnts leicht zu regnen. Wir beschliessen daher ganz spontan in der Hütte zu übernachten. Für die 49km vom Laugafell nach Nyidalur benötigten wir eine Fahrzeit von 6 Stunden.
Heute haben wir hier übernachtet: N 64°44’05.8″ / W 18°04’22.2″
Bild 1: Pique-Nique à la française – eh – islandaise am Laugafell, Bild 2: Der Pool am Laugafell.