Beim Wetter bleibt alles wie gehabt. Es ist bewölkt und es gibt immer wieder Regenschauer. Schlafen, lesen, dösen bis 12 Uhr, dann Frühstück. Nochmals kurz liegen. Das Wetter wird besser. Also raus, wir müssen weiter.
Kurz vor 15 Uhr gehen wir los. Die Furt beim Útfall ist mit den Neoprensocken problemlos. Die Füsse bleiben schön warm. Auf dem Parkplatz am Nordende des Langisjórs steht ein einsames Auto. Wir beschliessen direkt nach Norden auf den Gletscher zu zu gehen, und nicht wie vorgesehen die Skaftaá westlich zu umrunden. Wie immer ist es ein Genuss über die weite Moosfläche am Nordende des Langisjórs zu gehen. Die Skaftaá ist zwar nur etwa 15 – 20 m breit aber ziemlich reissend und wohl auch tief. Raimund kanns aber nicht lassen und probiert es an einer etwas breiteren Stelle trotzdem den Fluss zu furten. Aber schon kurz nach dem Ufer steht er praktisch hüfthoch im Wasser und das ist sicher nich die tiefste Stelle. Die Skaftaá ist wirklich nicht zu furten.
Inzwischen sind wieder dunkle Wolken aufgezogen und es beginnt stark zu regnen. Trotzdem muss ein kleinerer Nebenarm gefurtet werden. Dies stellt kein Problem dar. Da wir nicht wissen, ob noch weitere Furten anstehen, gehen wir in Sandalen, Neoprensocken und Unterhosen weiter. Wir folgen der Skaftaá in Richtung Gletscher. Der Regen ist anhaltend stark. Am letzten Endmoränenwall müssen wir doch noch nach Westen ausweichen, dann stehen wir im Gletschervorfeld und der Untergrund wird langsam aber sicher immer weicher. Auf dem Weg aufs Eis bleiben wir beide einmal im Schlamm hängen. Wir sehen bis zu den Knien hinauf aus wie nach nach einem Schlammbad. Zum Glück waren wir noch in den Sandalen. Auf dem Eis heissts dann zuerst mal Füsse und Beine waschen. Das Wasser ist natürlich saukalt. Und regnen tuts immer noch unvermindert. Es ist eine ziemliche Tortur bis wir die Hosen und die Bergschuhe wieder angezogen haben.
Nun sind wir aber auf dem Vatnajökull und machen in nordöstlicher Richtung auf den Weg. Der Gletscher steigt leicht an. Der Untergrund ist sehr wechselhaft. Felder aus Ablationskegeln wechseln sich ab mit Gebieten mit relativ gleichmässigem Untergrund. Immer wieder hats oberflächliche Bäche, Risse, kleinere Gletscherspalten und Löcher, in denen das Wasser in der Tiefe verschwindet. Das Wetter wird wieder besser. Es hört auf zu regnen umd über dem Langisjór scheint sogar zeitweise die Sonne, ein toller Ausblick. Um 21:30 Uhr haben wir nach gut 14 km genug und suchen uns einen Zeltplatz. das ist aber gar nicht so einfach. Wir ebnen mit den Eispickeln notdürtig einen Platz aus, das muss reichen. Wie geahnt plagen wir uns mit den Häringen ab. Mehr Eisschrauben mitzunehmen wäre besser gewesen. Bis am Morgen sollte das Zelt aber halten. Dann Nachtessen und Kaffetrinken. Kurz hatten wir mal Handyempfang, dann ist er wieder weg. Um 0:30 Uhr ist Nachtruhe. Es nieselt ganz leicht.
Blick vom wolkenverhangenen Gletscher nach Süden in Richtung Langisjór: