Nach unserer Trekking-Tour sind wir auf die Idee gekommen den Eyjafallajökull zu besteigen. Am Montag haben wir uns daher auf dem Zeltplatz beim Seljalandsfoss installiert – dies ist sehr wahrscheinlich der schönste Zelzplatz Islands – und haben auf den richtigen Tag gewartet. Das Wetter in Island kann ja sehr wechselhaft sein und so änderte sich in der letzten Zeit auch die Vorhersage für den Süden fast schon halbtäglich. Auf jeden Fall dauerte es länger als erwartet bis sich das schon länger angesagte schöne Wetter auch wirkliche einstellte. Das Warten überbrückten wir unter anderem mit ausgedehntem Baden im Seljavallalaug – dem sehrwahrscheinlich schönsten Bad Islands.

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Seljavallalaug

Am Mittwoch sollte es dann endgültig soweit sein mit dem guten Wetter. Leider war dem aber nicht so. Es war stark bewolkt und nieselte heftig. So mussten wir uns spontan ein Alternativprogramm ausdenken. Wir fuhren zur Hekla, da in dieser Region das Wetter besser sein sollte. Das war auch so. Allerdings windete es schon am Morgen ziemlich stark. Von Leirubakki liessen wir uns zu viert (Raimund, ich und noch 2 weitere Schweizer)von einem Taxi bis auf 900 m hinauffahren. Von dort gingen wir dann zu Fuss weiter. Während des Aufstiegs wurde der Wind immer stärker und oben angekommen stürmte es dann bereits heftig. Nirgens ein Schutz vor dem herumgewirbelten Staub und Sand. Bald machten wir uns daher wieder auf den Rückweg und schnell waren wir wieder runter vom Berg. Toll wars trotzdem.
Heute war es dann soweit. Über Nacht hatte es aufgeklart und nur von Südosten türmten sich noch die Wolken am Eyjafallajökull. Magnus von Southcoast Adventure brachte uns mit einem Superjeep auf einer ziemlich üblen Strasse bis auf eine Höhe von knapp 800 m. Nach knapp 3 Stunden standen wir dann auf dem südwestlichsten Gipfel des Eyjafallakökulls. Strahlend blauer Himmel und nur ab und zu ein paar Wolken, die umherzogen. Oben wehte aber ein starker eiskalter Wind aus Osten. Der Schnee auf dem Gletscher war weich und sehr griffig. Die wenigen Spalten im oberen Teil gut sichtbar. Wir gingen daher ohne Steigeisen am Seil. Diese benutzten wir nur für den Gipfelgrat. Der Blick in den Krater des Ausbruchs von 2010 war einfach atemberaubend. Der Rückweg war dann ziemlich lang, da wir keine Mitfahrgelegenheit mehr hatten. Erholt haben wir uns nachher natürlich im Seljavallalaug.

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Eyjafallajökull von Westen. Wir waren auf dem Gipfel rechts.

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Der Krater des Letzten Ausbruchs von 2010

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Riesige Gletscherspalte unterhalb des Gipfels